Wie aus Blödschauen ein Hobby entstand …

Meine Interessen und Hobbys sind so vielfältig (und für manche wahrscheinlich unüberschaubar viele), dass es eine Freude ist – also für mich zumindest – weil an Langeweile habe ich, behaupte ich jetzt, mein Leben lang noch nicht gelitten. Die bösen Zungen, die meinen, ich hätte jede Menge Hummeln im Po, mögen ja vielleicht, eventuell, möglicherweise, unter Umständen, einwenig Recht haben, aber was soll ich denn bitte tun, wenn das Leben so unendlich viele coole Dinge zu bieten hat, die ich alle sehen/machen/probieren will?!? Und das heißt ja nicht, dass ich wie ein überdrehtes Eichhörnchen durch meinen (All)tag sprinte, der eine böse Kombi aus Zehnkampf und Iron(wo)man ist… Himmel nein! Ich bin Stier im Sternzeichen, da muss neben dem ganzen spannenden Trubel immer genug Zeit sein für ausgiebiges Nichtstun und Blödschauen. Aber sinnvolles Blödschauen, bitte!

Das liebe ich, denn das ist bei mir so wie die Ruhe vor dem Sturm … oder, der Sturm in der Ruhe… nein, jetzt hab ichs: der innere Sturm in der äußeren, vermeintlichen Ruhe!… Wie auch immer. Auf gut Deutsch: es sieht zwar aus, als würde ich einfach nur faul rumliegen, nichts tun, hardcore chillaxen halt, aber in Wahrheit geht’s in meinem Kopf ab wie auf einer schrägen Faschingsparty zur Mitternachtseinlage. 

Dazu muss ich sagen, dass mein Verstand meistens den Oberchecker mimt, sich also unglaublich wichtig fühlt. Von sich überzeugt stolziert er wie ein Gockel in meinem Kopf umher und gibt zu allem seinen Senf ab, in der Annahme, dass ich ihn sowieso nach seiner Meinung fragen würde. (Dass er ein wichtiger Mitarbeiter meines Systems ist, streite ich ja nicht ab, aber manchmal nerven seine Engstirnigkeit und die altmodischen Strukturen.) Und wenn er wieder mal glaubt, die Weltherrschaft an sich reißen zu müssen, darf man ihn durchaus einfach ignorieren. Spätestens dann ist Blödschauen angesagt. Äußerlich.

Innerlich läuft es folgendermaßen: meine Kreativität, schlau wie sie ist, verschafft sich sofort freie Bahn, indem sie dem Verstand schmeichelnd einredet, dass er sich ein Päuschen verdient hätte. Der glaubt ihr den Schmarrn natürlich jedes Mal wieder, legt die Füße auf den Tisch und gönnt sich entspannt seinen Kaffee, während Miss Creativity die Gunst der Stunde nutzt und im Hintergrund heimlich halligalli macht .. und dann aus dem Nichts… 

!!!!!! BAMM !!!!!! 

… überrollt sie den völlig verdatterten Herrn Verstand mit Posaunen und Trompeten, geigt ihm höchst motiviert die Ohren mit sämtlichen neuen Ideen und Vorstellungen voll, knallt ihm stolz zig Entwürfe unter die Nase und setzt auch noch das Datum für eine Vernissage ihrer künftigen Werke fest, bevor dieser überhaupt zu Wort kommt und einlenken kann. 
Selbstverständlich will der überlistete Gockel der quirrligen Kreativtante nicht die alleinige Systemsteuerung überlassen und so schmeißen sie gemeinsam den Laden. Sie sprudelt, er strukturiert. 

Und aus diesem Input-Feuerwerk entstehen immer herrliche Sachen, hilfreiche Erkenntnisse oder neue Ideen, die ich umsetzen möchte, Vergessenes, das ich wieder aufrollen will, etc… oder auch Texte jeglicher Art… 

… hin und wieder werden es Gedichte.
… dann wieder entstehen Geschichten für meine Kinder oder für meine Schulkinder als Motivation zum Lesen, als Vorbereitung für Schularbeiten oder für Feiern.
… manchmal sind es auch Situationen/Erlebnisse oder Erzählungen, die mich so erheitern oder in einer anderen Art bewegen, dass ich sie in Texte verpacke.
… oder es kommen einfach meine Gedanken auf’s Papier, weil ich sie durch das Aus-meinem-Kopf-Schreiben sortieren und mich neu orientierten kann.
… dazwischen passieren Texte, die einfach aus mir raussprudeln, und ich meine tatsächlich passieren, weil sie meistens schneller von meiner Hand auf’s Papier gekritzelt werden, als ich im Stande bin, zu verstehen, was ich da gerade schreibe, und eine ganz eigene Art von Ausdruck haben…(bei manchen dieser Texte verstehe ich selbst erst beim 3. Mal Lesen was gemeint ist, bzw. kam es auch schon vor, dass ich es liegen gelassen habe, weil ich gar nichts damit anzufangen wusste, und es erst einige Zeit später, bei erneutem Durchlesen auf einmal Sinn ergab).
… oder ich habe neue Ideen, habe etwas ausprobiert, gesehen, gehört, gelesen, erlebt… wie auch immer… und möchte Erfahrungen weitergeben, Erkenntnisse teilen, inspirieren.

Und so wurde aus Blödschauen ein sehr kreatives, sinnvolles Blödschauen und tatsächlich ein neues Hobby. 

Schreiben. 

Und ich liebe es! 

Mein geliebter Deutsch-Professor würde in seinem grau-weißen Bart wühlen, schmunzeln und murmeln: „Na gut, Dam. Dann lass hören.“

In diesem Sinne wünsche ich dir mindestens so viel Freude beim Lesen wie ich beim Schreiben habe!

HERZLICHST,

„Die Dam“


Ich freue mich sehr, wenn Du meine Texte teilst!
Bitte immer nur mit Quellenangabe und für den Privatgebrauch.
Textänderungen sind nicht erlaubt.


Foto: Elisabeth Mara Dam

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